Arabische Sprache und Schrift
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Arabische Sprache und Schrift. Die arab. Sprache gehört zum südl. Zweig des semit. Sprachstammes und zerfällt in das Südarabische, das in den früher fälschlich sog. himjarischen Inschriften erhalten ist, die wieder untereinander dialektische Unterschiede (sabäisch, minäisch) aufweisen, und in das Nordarabische, dessen ältesten Reste uns in den vormohammed.-arab. Dichtungen erhalten sind. Mit dem Fortschritt der Sprachentwicklung bildeten sich mannigfache dialektische Verschiedenheiten der Vulgärspache aus. Im großen sind vier Dialekte des Vulgärarabischen zu unterscheiden: der Dialekt der Beduinen, der syrische, ägyptische und maghrebinische. In Europa begann das Studium des Arabischen im 16. Jahrh. Aber erst durch die Schule Alb. Schultens' (gest. 1750) in Holland wurde ein selbständiges Studium der arab. Philologie angebahnt, dem bald in Sylvestre de Sacy (gest. 1838) in Paris ein großer Meister erstand. Durch des letztern großen deutschen Schüler, H. L. Fleischer in Leipzig (gest. 1888), gewann dieser Zweig der philol. Wissenschaften in Deutschland seine Festigung. Grammatiken von de Sacy (2. Aufl. 1831), Ewald (1831-33), Caspari (5. Aufl. von Müller 1887), Wright (3. Aufl. von Smith und de Goeze 1897). Wörterbücher von Freytag (1830-37), Lane (1863 fg.), Wahrmund (3. Aufl. 1887-88), Harder (1903). – Die neu- und vulgärarab. Dialekte sind bearbeitet von Wahrmund (3. Aufl. 1886), Spitta (1880), Hartmann (1895), Seidel (1895) etc.
Die arab. Schrift, von rechts nach links gehend, hat sich in zwei Richtungen ausgeprägt, in einer kursiven (Neschi) und in einer plumper gehaltenen, zumeist für monumentale und epigraphische Verwendung geeigneten (Kufi). Das arab. Alphabet hat 28 Konsonanten, unter welchen einige sich bloß durch Zahl und Stellung oberer und unterer Punkte unterscheiden. Die Vokale (a, i, u) sowie auch andere Lesezeichen werden über und unter den Konsonantenzeichen gesetzt, in der gewöhnlichen Schrift jedoch in der Regel ganz weggelassen oder nur in zweifelhaften Fällen angebracht. Dieselbe Schrift haben sich viele andere zum Islam bekehrte Völker angeeignet: Perser, Afghanen, Türken, Hindu, Malaien.
http://www.zeno.org/Brockhaus-1911.
1911.
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